Kräfte und Bewegungen von Objekten
In der Mechanik geht es um Kräfte und Bewegungen von Objekten. Sie beschreibt, wie Körper unter dem Einfluss von Kräften reagieren und wie sich dabei ihre Bewegung ändert. Die Mechanik ist in verschiedene Bereiche wie z. B. Statik, Dynamik, Kinetik oder Thermodynamik gegliedert. Wir wollen nun die Dynamik näher untersuchen. Immer dann, wenn Maschinen oder Getriebe in Bewegung gesetzt werden, sind sie dynamisch. Die Dynamik beschreibt die Änderung der Bewegungsgrößen, beispielsweise beim Drehen einer Welle, beim hin und her bewegen oder einer Zahnradübertragung. Die Dynamik ist also die Lehre von den Bewegungsänderungen. Was das genau ist, lernst du jetzt kennen. Viel Spaß!
Die einfachste Ausführung eines Spindelgetriebes ist eine Spindel, die in einer Mutter gedreht wird. Dabei hat die Spindel ein Außengewinde, ähnlich wie man es von Schrauben kennt und die Spindelmutter ein Innengewinde, wie man es auch von handelsüblichen Muttern kennt. Durch das Drehen der Mutter bewegt sich diese Entlang der Spindelachse. Andersherum kann auch die Mutter festgehalten werden, sodass sich die Spindel aus der Mutter heraus- oder herein dreht.
Spindelgetriebe werden in vielen Anwendungen eingesetzt, bei denen eine Umwandlung einer Drehbewegung in eine geradlinige Bewegung erfolgen soll.
Das Spindelgetriebe hat viele Vorteile:
Challenge
In diesem Kapitel lernst du Getriebe aus Zahnrädern näher kennen. Zahnräder gehören zu den ältesten und robustesten Maschinenelementen. Es gibt sie in verschiedenen Arten und Größen. Eine ähnliche Funktion wie bei einem Zahnradgetriebe kennst du von deinem Fahrrad. Allerdings sind hier die Zahnräder durch Kettenräder und eine Kette ersetzt.
Mit Zahnradgetrieben kann man Drehbewegungen übertragen und verändern.
Ein Zahnradgetriebe kann:
In den folgenden Modellen baust du Zahnradgetriebe mit gerade verzahnten Stirnrädern auf. Stirnräder verwendet man immer dann, wenn die Drehbewegung auf eine parallel liegende Welle übertragen werden soll.
Challenge:
Baue das 4:1 Stirnradgetriebe nach.
Achte darauf, dass sowohl die Kurbel als auch das Verbindungsstück nach oben zeigen
Wie oft muss man das Ritzel (kleines Zahnrad) drehen, damit sich das große Zahnrad einmal gedreht hat?
Drehe nun das große Zahnrad.
Dreht sich das kleine Zahnrad schneller oder langsamer?
Mit diesem Aufbau wird die Drehgeschwindigkeit um das 4-fache langsamer, dafür ist aber das Drehmoment 4-mal so groß. Da das Abtriebs-Drehmoment größer wird, nennt man so ein Getriebe hochübersetztes Getriebe.
Treibt man aber das große Zahnrad an, sodass die Drehzahl größer-, aber das Abtriebs-Drehmoment kleiner wird, nennt man so ein Getriebe niederübersetztes Getriebe.
Challenge:
Baue nun das 3:1 Stirnradgetriebe nach.
Achte darauf, dass sowohl die Kurbel, als auch das Verbindungsstück nach oben zeigen.
Wie oft muss man das Ritzel nun drehen, damit sich das große Zahnrad einmal gedreht hat?
Drehe die Kurbel im Uhrzeigersinn. In welche Richtung dreht sich das Abtriebsrad?
Vergleicht man die Ergebnisse der beiden Stirnradgetriebe, lässt sich ein Zusammenhang zwischen der Zähnezahl und Umdrehungszahl feststellen. Die benötigten Umdrehungen sind immer das Ergebnis der Abtriebsrad-Zähneanzahl geteilt durch die Antriebsrad-Zähnezahl. Dieses Ergebnis nennt man Übersetzungsverhältnis. Im Falle des 3:1 Stirnradgetriebes ist das Übersetzungsverhältnis 3, denn man muss 3x das Ritzel drehen, bis sich das Abtriebsrad 1x gedreht hat. Gleichzeitig hat das Abtriebsrad 3x so viele Zähne wie das Ritzel.
Challenge
Schaffst du es ein weiteres Stirnradgetriebe mit dem Übersetzungsverhältnis 2 zu bauen?
Wenn man dasselbe Ritzel mit 10 Zähnen nimmt, wäre dafür also ein Abtriebsrad mit 20 Zähnen erforderlich.
Überprüfe dein Ergebnis, indem du die Anzahl der benötigten Kurbelumdrehungen zählst.
Experten-Challenge
Ein Übersetzungsverhältnis von 2 kann auch mit anderen Zahnrädern erreicht werden.
Kommst du darauf, welche Zahnräder das sein könnten?
Tipp: Verwende das rote Zahnrad mit 20 Zähnen als Ritzel.
Jetzt haben wir ganz schön viel über Stirnradgetriebe gelernt:
Nun wird es Zeit, um die Ecke zu denken: Wir betrachten das Winkelgetriebe.
Challenge:
Das Getriebe ändert nur die Richtung der Drehbewegung um 90°. Weil die beiden Kegelräder die gleiche Zähnezahl haben, bleiben Drehzahl und Drehmoment gleich.
Stirnradgetriebe lassen sich in mehreren Stufen kombinieren. Dadurch können noch höhere/niedrigere Übersetzungen erreicht werden:
Challenge:
Kombiniert man verschiedene Getriebestufen miteinander, vervielfachen sich die Übersetzungsverhältnisse. Für dieses zweistufige Stirnradgetriebe gilt also, dass das erste Übersetzungsverhältnis von 2 mit dem zweiten Übersetzungsverhältnis von 2 Mal genommen werden kann. Also ergibt sich von dem Antriebsrad zum Abtriebsrad ein Übersetzungsverhältnis von 2*2=4. Das deckt sich mit deiner Beobachtung: Man muss das Antriebsrad 4x drehen, damit sich das Abtriebsrad 1x dreht.
Experten Challenge
Eine Schubkurbel ist eine Vorrichtung, um eine Drehbewegung in eine geradlinige Hin- und Herbewegung umzuwandeln.
Challenge:
Die Übertragung einer Schubkurbel ist anders als bei den Getrieben, die wir bisher kennen gelernt haben, nicht gleichmäßig: während der Umdrehung der Kurbel ändert sich die Geschwindigkeit am Abtrieb. Zwar ist das Getriebe nicht selbstsperrend wie das Schneckengetriebe, aber wenn die Hin- und Herbewegung als Antrieb gewählt wird, hat das Getriebe jeweils am Ende der Hin- und Herbewegung einen „Totpunkt“: Wenn es exakt dort stehenbleibt, klemmt die Bewegung und kann nicht mehr fortgesetzt werden.
Die Schubkurbel wandelt eine Drehung in eine hin- und hergehende Bewegung um. Schubkurbeln werden z.B. in Nähmaschinen oder Bohrhämmern verwendet.
Hast du schonmal gemeinsam mit deinen Eltern ein Loch in eine Wand gebohrt? Mit einem handelsüblichen Akkuschrauber lassen sich Bohrungen in weiche Materialien wie z.B. Holz oder Kunststoff bohren. Diese Akkuschrauber funktionieren in der Regel ganz einfach: ein Motor treibt ein mehrstufiges hochübersetztes Getriebe an. Diese Funktion kennst du aus dem zweistufigen Stirnradgetriebe, das du bereits gebaut hast.
Will man eine Bohrung für einen Dübel in eine Betonwand setzen, stößt ein Akkuschrauber aber schnell an seine Grenzen. Deshalb werden für diese harten Materialien spezielle Bohrmaschinen verwendet, die während des Bohrens zusätzlich meißeln.
Die Besonderheit bei einem Schlagbohrer ist sein Schlagwerk. Das Schlagwerk erzeugt kleine schnelle Schläge, während sich die Bohrspitze dreht. Diese Schläge werden auf die Spitze des Bohrers übertragen und helfen dabei, das Material zu durchdringen.
Challenge:
Die Schläge im Schlagbohrer werden erzeugt, indem sich zwei Scheiben mit schrägen Zähnen während des Drehens aneinander abstoßen. Eine Feder drückt die Bohrspitze mit der drehbaren Scheibe wieder zurück, sodass die Zähne erneut ineinandergreifen können und ein neuer Schlag entsteht.
Bei Schlagbohrern sind die Hübe, also der Weg, der bei dem Schlag zurückgelegt wird, sehr kurz und schnell.
Challenge
Das Schlagwerk in einem Bohrhammer besteht aus einem Hammer, der durch ein Koppelgetriebe (wie z.B. eine Schubkurbel) beschleunigt wird und gegen die Bohrspindel schlägt. Durch den Aufprall bewegt sich die Bohrspitze nach außen und der Hammer prallt wieder nach innen. Meist befindet sich der Hammer in einem abgedichteten Rohr, sodass der Hammer gar nicht von der Schubkurbel berührt wird, sondern von der Luft weggedrückt wird.
Ein Planetengetriebe ist ein sehr komplexes System aus unterschiedlichen Zahnradarten. Es wird in vielen Bereich eingesetzt, z. B. als Rührwerk in einer Küchenmaschine oder als Automatikgetriebe im Auto. Dort ist der Aufbau allerdings etwas komplizierter.
Challenge:
Mit dem Schieber, so nennt man den Hebel im unteren Teil deines Modells, kannst du entweder den Planetenradträger oder das Hohlrad festhalten, so dass sich jeweils eines der beiden Teile nicht mehr drehen kann.
Challenge
Du hast sicher einige Male an der Kurbel drehen müssen, um die Schranke um 90° zu bewegen. Konntest du die Schranke nach unten ziehen? Siehst du, das versteht man unter einem selbsthemmenden Getriebe. Mit der kleinen Kurbel konntest du bequem die große Schranke anheben, du hast also mit dem Schneckenradgetriebe die Antriebskraft gesteigert.
Das Schneckenradgetriebe hat viele Vorteile:
Uhren, egal ob digital oder mechanisch, begegnen uns in unserem Alltag ständig. Eines der raffinierten technischen Details mechanischer Uhr ist, dass mehrere Zeiger – mindestens der Stunden- und der Minutenzeiger – sich auf ein und derselben Achse mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten drehen.
Challenge